BACHS ERBEN – Das etwas andere Jugendorchester…
Jugendsinfonieorchester gibt es wie Sand am Meer… Aber Jugendbarockorchester sind weltweit Ausnahmeerscheinungen! Umso besonderer ist das Gefühl, einem der ältesten Jugendbarockorchester Deutschlands anzugehören: BACHS ERBEN. Gegründet wurde das Ensemble 2006 von der Musikakademie Sachsen-Anhalt mit Unterstützung des Vereins „Mitteldeutsche Barockmusik“ e.V. und Musiker:innen der Akademie für Alte Musik Berlin (https://akamus.de/de), einem Spitzenorchester im Bereich der sogenannten „historisch informierten Aufführungspraxis“. Die Idee dahinter: Musikschüler:innen und Student:innen praktisch an Barockmusik heranzuführen und sie dabei gleich von den Besten lernen zu lassen. Musiziert wird auf historischen Instrumenten, von A wie Altblockflöte bis Z wie Zink. So vielfältig wie die zum Einsatz kommenden Instrumente sind auch die Mitglieder des Orchesters.
Clara spielt Viola da Gamba und geht noch zur Schule; bei ihrer ersten Arbeitsphase war sie 14: „Die Euphorie nach meinem ersten Sommerkurs wird mir immer in Erinnerung bleiben. Es hätte ewig weitergehen können: das gemeinsame Musizieren und Verreisen, die krönenden Konzerte und die lustigen, geselligen Abende.“ Auch Lucretia wurde noch in ihrer Schulzeit ins Orchester aufgenommen. Mittlerweile studiert sie Medizin, doch ein Jahr ohne BACHS ERBEN kommt für sie nicht in Frage: Seit 2016 war sie bei jeder Sommerarbeitsphase dabei. Neben ihrem Hauptinstrument Barockgeige spielt sie auch Gambe und Blockflöte. Ebenfalls mit mehreren Instrumenten kommt Josefa im Orchester zum Einsatz. Sie spielt Barockoboe und Blockflöte und studiert beide Instrumente an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis. Über die Bedeutung ihrer ersten BACHS ERBEN-Erfahrung erzählt sie: „Die Begegnung mit Bachs Erben war für mich auf jeden Fall ein riesiger Glücksfall, denn dadurch habe ich überhaupt erst zu meinem Instrument gefunden, welches ich heute studiere.“
Manche Mitglieder kommen mit Vorerfahrung in historischer Spielpraxis ins Orchester, doch für viele ist die erste Arbeitsphase bei BACHS ERBEN gleichzeitig die erste Begegnung mit „Alter Musik“: „Barockmusik war für mich ganz neu, genau wie das Spielen auf historischen Bögen und Instrumenten. Das anfängliche Kennenlernen wurde über die Jahre zu einer intensiven Verbundenheit mit der Musik und dem Ensemble BACHS ERBEN. Hier habe ich nicht nur das Wissen und die Spieltechnik vermittelt bekommen, sondern auch Menschen kennengelernt, die mich bis heute sehr bereichern und inspirieren“ sagt Adrian, Barockbratschist. Auch für ihn steht fest, dem Orchester in den nächsten Jahren treuzubleiben, neben seiner Ausbildung zum Notfallsanitäter.
Mehrmals jährlich treffen sich BACHS ERBEN im wunderschönen Kloster Michaelstein (Blankenburg), um an kleineren oder größeren Konzertprogrammen zu proben. Das erste Jahresereignis ist das „Praeludium“, bei welchem Interessent:innen die Gelegenheit bekommen, in die Arbeit und Atmosphäre des Orchesters hineinzuschnuppern. An einem Wochenende im Winter kommen erfahrene Mitglieder und motivierte Neulinge zusammen, um unter Anleitung des künstlerischen Leiters, Raphael Alpermann, an Kammermusik- und Orchesterrepertoire zu arbeiten. „Besonders an BACHS ERBEN ist, dass jeder willkommen ist und man nicht wie in anderen Orchestern unter Leistungsdruck steht“, findet Adrian. „Es ist ein Ort für alle, die Freude an Barockmusik haben und Lust und Motivation verspüren, sich musikalisch weiterzuentwickeln und von tollen Dozierenden zu lernen.“
Den Höhepunkt des Jahres bildet stets die große Sommerprobenphase. Knapp zwei Wochen lang erarbeiten BACHS ERBEN mit einem hochkarätigen Dozierendenteam ein Konzertprogramm und führen es im Kloster Michaelstein und weiteren Konzertorten in Deutschland oder im Ausland auf. Im Zentrum steht dabei die Musik des „Erblassers“ Johann Sebastian Bach. Hinzu kommen spannende Werke anderer Komponist:innen, von Renaissancemotetten von Palestrina bis zu Sinfonien von Joseph Haydn ist alles möglich!
Während der Probenphasen kommt Freizeit natürlich nicht zu kurz! Tischtennis, Nachtwanderungen, ein Grillfest, spontane Barocktanz- oder Blattspielsessions und andere Aktivitäten schweißen die Orchestermitglieder zu einer wunderbaren Gemeinschaft zusammen – und nicht zuletzt dadurch wird das musikalische Endergebnis besonders gut! Neugierig geworden? Wenn Du Musikschüler:in oder –student:in bist, Barockmusik magst und dein Instrument auf gutem Niveau spielst, dann komm zu einem unserer nächsten Kurse! Wir freuen uns auf Dich!