Modularisierung von Lehrgängen – am Beispiel eines Angebots zum Thema „Singen mit Kindern“ an der Landesmusikakademie NRW
Die Corona-Pandemie hat nicht zuletzt der musikalischen Fort- und Weiterbildungsbranche ungeahnte Herausforderungen bei der Konzeption neuer beziehungsweise der Modifizierung bestehender Angebote gestellt. Die Bundes- und Landesmusikakademien in Deutschland sahen sich mit der komplexen Aufgabe konfrontiert, möglichst schnell innovative Formate im Online- und Hybridbereich zu entwickeln, um in Zeiten umfänglicher Kontaktbeschränkungen weiterhin musikalische Bildungsangebote an ihre Zielgruppen zu bringen. Ein Ergebnis dieses Prozesses war der von zahlreichen Teilnehmer:innen rückgemeldete Bedarf nach einer zeitlichen wie inhaltlichen Flexibilisierung speziell großformatiger Lehrgangsformate, um diese mit der jeweils individuellen Situation im Privat- und Berufsleben besser synchronisieren zu können. Dieser Befund animierte die Landesmusikakademie NRW zur Konzeptionierung eines modularen Lehrgangs zum Thema „Singen mit Kindern“, der im Frühjahr dieses Jahres starten soll.
Der modulare Lehrgang richtet sich an Musikpädagog:innen, Sänger:innen, Chorleiter:innen, Lehrkräfte an Grundschulen und Musikschulen sowie Interessierte, die grundlegende Kompetenzen (weiter)entwickeln möchten, wie man mit Kindern singen und musizieren kann. Der Lehrgang umfasst neben praxisnahen Inhalten zum Singen auch damit verbundene Bereiche wie Stimmbildung, Ensembleleitung, Liedbegleitung oder szenische Arbeit. Dies erfolgt im Rahmen einzelner Lehrgangsphasen, die hauptsächlich in Form von flexibel wählbaren Kursangeboten im gesamten NRW-Gebiet, aber auch anteilig an der Landesmusikakademie stattfinden. Dabei können die Teilnehmenden aus verschiedenen Themenfeldern wählen, die von der Landesmusikakademie NRW und ihren Kooperationspartnern wie dem Chorverband NRW, dem Bundesverband Musikunterricht (Landesverband NRW), dem Vokalmusikzentrum NRW und der Chorjugend NRW angeboten werden.
Der modulare Lehrgang bietet Teilnehmenden ein individuell wählbares Kursangebot, das sich – auf Grundlage eines Rahmenplans – aus einer Vielzahl von Angeboten landesweit zusammenstellen lässt. Die Teilnahme ist von flexibler Dauer, sollte aber innerhalb von drei Jahren absolviert werden. Begleitet und persönlich beraten werden die Teilnehmer:innen von einer methodisch erfahrenen Lehrgangsleitung.
Wer Freude am Singen mit Kindern hat, über Grundkenntnisse im Spiel eines Begleitinstruments verfügt und die Möglichkeit besitzt, während des Lehrgangs eine Kindergruppe oder Schulklasse anzuleiten, mit der die im Lehrgang erarbeiteten Inhalte und Methoden erprobt werden können, erfüllt sämtliche Teilnahmevoraussetzungen. Im Mittelpunkt steht das Vergnügen am gemeinsamen sängerischen Erleben, weshalb auch explizit Interessierte angesprochen werden sollen, die zukünftig erst noch vorhaben, mit Kindern zu singen.
Was Struktur und Workload betrifft, so werden die von den Teilnehmenden absolvierten Kurse kumulativ angerechnet. Zur Erreichung eines Zertifikats ist ein Workload von mindestens 125 Lerneinheiten (LE) à 45 Min. nachzuweisen. Die Anzahl der Lerneinheiten, die die Teilnehmer:innen eigenverantwortlich für den Lehrgang leisten (z. B. praktische Umsetzung der Lehrgangsinhalte in einer Gruppe oder Schulklasse, schriftliche Arbeiten, Prüfung) wird mit etwa 100 LE beziffert. Nach Absolvierung des Workloads sowie der Ausführung von gestellten Aufgaben zur selbstständigen Umsetzung können sich die Teilnehmenden zur Prüfung anmelden, die nach Bestehen mit der Überreichung eines Zertifikats abgeschlossen ist.
Am 16. Februar von 19 bis 20 Uhr und am 17. Februar 2024 von 10:30 bis 11:30 Uhr finden zwei (inhaltlich identische) Online-Veranstaltungen statt, in denen Interessierte die Möglichkeit haben, ausführlichere Informationen rund um den modularen Lehrgang zu erhalten und individuelle Fragen zu stellen. Weiterführende Hinweise zur Anmeldung sowie allgemein zum Lehrgangskonzept finden Interessent:innen unter: www.lma-nrw.de